Mamas verraten ihre Tipps, sprechen über Trends im so called MOMLIFE und geben Insider Tipps für alltägliche Dinge über die wenige sprechen, aber die doch besprochen und geteilt werden wollen. Themen, die uns Frauen beschäftigen. Themen, die uns alle betreffen.
Heute im Interview: Mina.
Fotografin, Stylistin, Machererin.
Schöngeist und Lifelover.
Mina begeistert vielfältig auf Instagram mit sehr coolen Wohnstyles (hier) und begleitet parallel inzwischen wirklich viele Frauen auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil (hier) Mich hat sie übrigens auch maßgeblich inspiriert. Ich warte auf ihr Buch, um ungefähr 5000 Screenshots weniger auf meinem Handy zu haben und freue mich so sehr, sie für ein Interview gewinnen zu können, denn Mina´s Wissen ist bahnbrechend. Für mich jedenfalls.
Ich hoffe, es geht euch ganz genauso.
Liebe Mina,
ich freue mich unendlich, dass du heute mein Gast auf dem Blog bist und dein großartiges Wissen und deine Erfahrungen mit uns teilst.
Mich hast du sozusagen „abgeholt“, als ich von deinem Entschluss las, mit fast 50 Jahren wieder so fit wie in deinen 20igern zu werden. Ich dachte, das sei nicht möglich, doch wurde vom Gegenteil überzeugt.
Erzähl mal: Was hat dich bewegt, was war dein Ausgangspunkt?
Alles passierte zum Ende meiner Ehe, damals hatte ich die Mitte meiner Vierzigerjahre bereits deutlich überschritten: Ich wusste, dass ich über kurz oder lang aus dem Familienzug aussteigen und dieser seine Fahrt ohne mich fortsetzen würde. All dies von langer Hand geplant und selbstverständlich ausführlich mit meinen Kindern und ihrem Papa besprochen. Ich verspürte diesen immer stärker werdenden Drang nach Freiheit und Neuanfang. So verließ ich das Nest, noch bevor meine Kinder flügge wurden. Ich hatte meinen Erziehungsauftrag mehr als erfüllt und einige schöne Ehe- und Familienjahre hinter mir. Nun brauchte ich vor allem Gesundheit und körperliches Wohlbefinden sowie ein wenig Fitness. Sonst, so befürchtete ich, würde ich dem Leben, das nun auf mich wartete, weder standhalten, noch es in aller Form auskosten können. Die letzten Jahre hatte ich zugenommen. Mehr, als ich mir selber eingestehen wollte. Ich wollte abnehmen. Zunächst nur ein wenig. So dass ich nicht mehr ganz so kurzatmig wurde, wenn ich mal mit schwerbeladenem Wäschekorb die Treppen hinauf musste. Ich meldete mich im Fitnessstudio an und befasste mich nach langer Zeit endlich wieder mit meiner Ernährung, machte ein veganes Detox und so begann meine Reise.
All das ist inzwischen über sieben Jahre her. Mein Ernährungskonzept ist erst während der Coronajahre voll ausgefeilt worden. Alles in allem habe ich um die 25 kg abgenommen. Ich bin 178 cm groß und wiege 60 kg.
Man sagt, je älter Frau wird, umso schwieriger sei es, Gewicht zu reduzieren (und vielleicht auch Gelüsten standzuhalten) Was sagst du dazu?
Es wird nur deshalb schwerer, weil wir naturbedingt etwas langsamer werden. Es ziept mal hier und mal da, man ist nicht mehr so motiviert, sich im Alltag mehr als notwendig zu bewegen. Man baut Muskelmasse schneller ab und der Körper verbrennt somit automatisch weniger Fett im Alltag. Wenn man dem nachgibt, dann werden wir immer langsamer, steifer und unbeweglicher. Es ist nicht der Stoffwechsel, der einschläft, sondern durch die mangelnde Dynamik sind wir selber es die gewissermaßen einschlafen.
Jeder von uns kann Gelüsten standhalten. Das ist eine Frage der Motivation und des Trainings. Ich sage meinen Workshop Teilnehmern immer: Der menschliche Körper kann alles erlernen und neu lernen: Musikinstrumente, Sportarten, Tänze, Arbeitsabläufe und eben auch Essensgewohnheiten.
Ich habe mit der Mina Methode 6-8 kg verloren. Heute kann ich damit mein Gewicht halten. Danke dafür 😊 Möchtest du meinen Leserinnen mehr über deine Methode erzählen?
Ich muss dazu sagen, dass ich mich seit nahezu 40 Jahren mit dem Thema Ernährung beschäftige. Alles begann früh in meiner Kindheit. Ich mochte nie Fleisch und zuhause kam bei uns jeden Tag Fleisch auf den Teller. Gott sei Dank stets neben Gemüse und zumeist Kartoffeln. Ich stand immer in einem unausgesprochenen Konflikt mit meiner lieben Mutter, die der Meinung war, dass man nur durch den Verzehr von Fleisch eine ausgewogene Ernährung herbeiführen kann. So begann ich sehr früh mich mit dem Thema Ernährung auseinander zu setzen, stets in Erklärungsnot meiner Mutter gegenüber, die meinte, ich würde ‚Raubbau an meinem Körper betreiben‘, wenn ich doch immer nur Kartoffeln, Reis, Nudeln, Brot und Gemüse essen würde.
So befasste ich mich mit Ernährung. Was damals, in den frühen 80er Jahren noch durchaus schwer war. Es gab kein Internet und wer kein Fleisch aß, wurde nicht als Vegetarier bezeichnet, sondern höchstens als alternativer Öki oder so. So wurde ich zum Beilagenesser und probierte Zeit meines Lebens viel aus.
Erst während der Coronakrise, als ich meinen Job als Fotografin plötzlich nicht mehr ausüben konnte, begann ich eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin. Ich hatte viel Zeit, mich zu informieren. Las Studien und Ernährungsberichte von Ernährungswissenschaftlern. Und mir wurde mehr und mehr klar, dass es nicht alleine um das Weglassen von Kohlenhydraten und das Zählen von Kalorien geht. Ich stellte meine Ernährung auf rein pflanzlich, kohlenhydratreduziert, proteinlastig um und baute hochwertige Fette mit ein. All das verpackte ich in schmackhafte Bowls, die sattmachen, so dass ich seitdem nur noch drei Mahlzeiten am Tag brauche. Die Minamethode kann jeder in meinen Online Workshops erlernen.
Durch mein Konzept wird abnehmen so einfach wie nie. Man hat weder Hunger, noch muss man den Jojo-Effekt befürchten.
Warum ist LOW CARB nicht alles?
Low Carb ist im Ansatz schon mal gut gedacht. Aber vor allem muss man sich mit Kohlenhydraten auseinandersetzen. Denn Kohlenhydrate sind nichts anderes als Zuckerverbindungen. Kurze und lange. Je länger, desto komplexer die Kohlenhydrate. Trotzdem sind all dies Zuckerverbindungen, die uns nur für kurze Zeit sättigen und über kurz oder lang schnell wieder hungrig machen. Es kommt auf die Zusammensetzung der essenziellen Lebensmittel an. Diese kann man so kombinieren, dass sie uns sättigen und dabei einen thermogenetischen Effekt hervorrufen, der im Körper die Fettverbrennung ankurbelt.
Wie siehst du das Gleichgewicht zwischen Bewegung und Ernährung?
Das A und O ist die Ernährung. Die Bewegung kommt erst an zweiter Stelle. Dabei sind die Alltagsbewegungen nicht zu unterschätzen. Jede Bewegung des Alltags also, ob Treppensteigen, die Bewegung bei der Hausarbeit, der tägliche Spaziergang, all das ist nicht zu unterschätzen und verbrennt bereits mehr Kalorien, als manch einer denkt. Ein bewusstes Denken verhilft da vielleicht früher oder später doch zum Gang ins Fitnessstudio. Aber zu Beginn ist ein Fördern der Alltagsbewegungen bereits dienlich. Weiche keiner Treppe aus, bring den Müll einmal mehr zum Container, trage die Einkäufe elanvoll aus dem Auto, usw. …
Wenn ich nun aber einfach nicht auf Kuchen verzichten kann …. ?
Dann rate ich, diesen nicht zwischendurch als Snack zu sich zu nehmen, sondern direkt im Anschluss an eine Mahlzeit. Diese würde ich dann allerdings aufgrund der hohen Kalorien im Kuchen, etwas reduzieren. Man kann aber auch eine Mahlzeit ausfallen lassen und statt dessen den Kuchen wählen. Jeder, der mein Konzept ausprobiert hat, wird aber schnell merken, wie viel besser es ist, lieber eine üppige Mahlzeit anstelle des Kuchens zu sich zu nehmen, weil man dadurch länger satt ist, als vom Kuchen. Der Kuchen macht zudem Appetit und Heißhunger. Ich selber esse Kuchen, aber nur am Cheattag, den ich mir einmal die Woche erlaube.
Ich habe öfters Zweierlei gekocht und die Erfahrung machen können, dass meine Kinder dann gerne freiwillig von dem probieren, was ich für uns Erwachsene koche.
Hast du noch einen Tipp für alle Mom´s, wie die Mina Methode familientauglich wird.
Mein Konzept ist so aufgebaut, dass die ganze Familie mitessen kann. Alles schmeckt wunderbar und sättigt enorm. Man kann zu allem Essen Beilagen (in dem Fall Fleisch, Kartoffeln, Reis, oder Nudeln) anbieten.
Mythos: ist diese gesunde Ernährung nicht wahnsinnig teuer?
Der Vorteil meiner Ernährungsmethode liegt unter vielen anderen darin, dass man sehr gut planen kann. Man benötigt zwar ausreichend frisches Obst und Gemüse, aber eben auch Getreide- und Vollkornprodukte, Nüsse und Samen, (Vegane) Milchprodukte, Tee, Kräuter und Gewürze. All das kann man gut auf Vorrat kaufen (bis auf das frische Obst und Gemüse).
Mythos: ist diese gesunde Ernährung nicht wahnsinnig (zeit)aufwendig?
Mein Konzept entstand daraus, dass ich selber nicht wirklich gerne koche, aber dennoch koche ich wohl sehr gut, wenn ich Freunden und Familie Glauben schenken darf. Aber ich empfand das tägliche Kochen für die Familie dennoch stets als belastend, besonders dann, wenn ich mehr als einen Topf benutzen musste. So entstehen nahezu alle Gerichte bei mir aus und in nur einem Topf, als sogenanntes One-Pot-Meal. Das meiste in weniger als 15 Minuten.
Welche Basics dürfen in deinem Kühlschrank / Vorratsschrank nicht fehlen?
Dinkelmehl, Haferflocken, Leinsamen und andere Vollkornprodukte, Tomaten in jeglicher Form – frisch, getrocknet und auch im Tetrapak, Kräuter und Gewürze
Du bietest inzwischen Workshops an. Erzähl uns mehr darüber.
Als ich vor zwei Jahren in meinen damaligen Wohnort zog, begegnete mir dort eine Nachbarin. Eine Frau, jünger als ich. Wir kamen ins Gespräch und sie erzählte mir über ihre Gewichtsprobleme und den teilweise daraus resultierenden Krankheiten von Herzproblemen, Hashimoto, Diabetes mellitus Typ II, Lipolymphödem usw. Außerdem wollte sie mir nicht glauben, dass ich die 50 schon überschritten hatte. Sie selber ist über zehn Jahre jünger als ich. Eines Morgens schickte sie mir eine Whatsapp, in der sie mir erzählte, dass sie bereits angefangen hätte den Zucker wegzulassen und ob ich ihr beim Rest nicht helfen könnte.
So coachte ich sie durch ihre erste Abnehmzeit. Dabei waren wir die ganze Zeit nur per WhatsApp verbunden. Ich sagte ihr, was sie einkaufen und kochen musste. Wovon sie mehr und wovon sie weniger essen sollte. Immer, wenn sie eine Frage hatte, meldete sie sich bei mir. Wenn es mal nicht so gut lief, motivierte ich sie. Sie fand vom ersten Tag Gefallen an meinem Konzept und sagte: ‚Hätte ich all das schon früher gewusst, wäre ich nie so dick geworden.‘ Sie empfand meine Methode als sehr einfach und sehr gut durchzuführen. So nahm sie innerhalb eines Monats bereits fast 10 Kg ab. Was angesichts ihres Ausgangsgewicht zu erwarten und zu tolerieren war. Sie war, und das darf ich so sagen, ein Schwergewicht. Sie war es dann auch, die mir sagte, dass ich dieses Coaching unbedingt beruflich anbieten solle. So erarbeiteten wir gemeinsam die ersten Ideen zu meinen Online-Workshops. Anja, so heißt die Nachbarin, hat bis heute mit meiner Methode über 25 kg innerhalb von 4 Monaten abgenommen. Sie ist weiterhin begeistert dabei und auch ihre Ärzte staunen nur so über ihre Erfolge beim Abnehmen.
Bei meinen Online Workshops betreue ich inzwischen wöchentlich Teilnehmer. Der Kurs geht immer über 5 Wochentage. In der Zeit vermittle ich mein Konzept ausführlich und erkläre viel Hintergrundwissen. Bislang hat jede Teilnehmerin in der Zeit abgenommen. Und jede Teilnehmerin ist erstaunt über das langanhaltende Sättigungsgefühl und den dennoch erzielten Erfolg beim Abnehmen.
Mein Konzept ist keine Diät, sondern eine Ernährungsumstellung, die man Zeit seines Lebens beibehalten kann und sollte.
Was würde die 30 jährige Mina der Mina von heute sagen?
Nur wer die Tiefen kennt
weiß die Höhen zu schätzen, denn Du lernst in den Tälern des Lebens
Wenn du meinen Leserinnen drei Dinge mit auf den Weg geben könntest, welche wären das?
- Veränderung geht zu jeder Zeit!
- Unterschätze die Bewegungen im Alltag nicht!
- Die beste Form der Ernährungsumstellung, um abzunehmen ist die, bei der man sich satt und zufrieden fühlt. Beides geht.
Ich bitte alle meine Gäste um ihr Lieblingsrezept. Nun weiß ich über dich, dass du am liebsten spontan „aus dem Bauch heraus“ und weniger nach Rezept kochst. Kannst du trotzdem ein Gericht mit uns teilen?
Kichererbsencurry
1 Dose Kichererbsen
Kokosmilch
1 Dose gehackte Tomaten
1 rote Zwiebel
Olivenöl extra vergine
Salz
Garam Masala
Kurkuma
Knoblauchpulver
Kreuzkümmel
Schnittlauch
Petersilie
Chilli
Die Zwiebel schälen und würfeln
und in Olivenöl anbraten
Gehackte Tomaten und Kokosmilch dazu geben.
10 Minuten mit den Kichererbsen köcheln lassen und mit den Gewürzen abschmecken.
Ich esse das Gericht so, für die Familie kann man Beilagen wie Reis und/oder Fleisch dazu machen.
Von Herzen Danke für das Interview und all das Wissen, das du hier mit uns teilst!
Ich danke DIR, liebe Kate!!! 🙏🏼🙏🏼🙏🏼
Mehr von Mina seht ihr HIER .
Wer begleitet in diese neue Ernährung starten will hat die Möglichkeit, sich für einen von Minas Workshops anzumelden. Mehr dazu erfahrt ihr HIER.
Ein gesunder Lebensstil ist das Beste, was wir für unseren Körper tun können. Schönes Bodyforming ist ein positiver Nebeneffekt, aber das Wohlbefinden und die körperliche Fitness unbezahlbar.